Psychische Erkrankungen mit chronischem Verlauf beginnen oft im Kindes- und Jugendalter und erfordern besondere Maßnahmen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP). Diese Erkrankungen sind meist nur durch die Zusammenarbeit verschiedener Bereiche behandelbar. In Hamburg arbeitet die KJP des UKE daher eng mit Pädiatrie, Jugendhilfe, Schulen, Jugendgerichtsbarkeit und anderen Institutionen zusammen.
Um Kinder und Jugendliche mit riskanten Entwicklungsverläufen besser zu unterstützen, ist eine ständige Kooperation aller beteiligten Systeme notwendig. Die neue Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) zur Versorgung schwer und komplex psychisch Kranker fordert die Bildung interdisziplinärer Teams. Dies macht eine verbesserte Kommunikation und die Bündelung von Kompetenzen unerlässlich.
Die KJP-Kliniken planen daher ein fortlaufendes Fortbildungscurriculum mit Vertretern der genannten Bereiche. Regelmäßige Treffen sollen zentrale Themen wie Kinderschutz, Schulabsentismus, Sozialverhaltensstörungen, Zwangsmaßnahmen und Teilhabe aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und die Zusammenarbeit stärken. Langfristig streben die Kliniken die Eirichtung einer interdisziplinären "Hamburger Clearingkonferenz" an, die als zentrale Anlaufstelle für besonders gefährdete Jugendliche dient.
Geplant ist nun ein erster Durchlauf mit sechs Konferenzen pro Jahr, für die HHmKg die Anschubfinanzierung übernehmen wird. Bei Erfolg soll die Veranstaltungsreihe fortesetzt und eine dauerhafte Finanzierung für die "Clearingkonferenz" gesichert werden.