Saug-, Schluck- und Fütterstörungen treten häufig bei komplex erkrankten Säuglingen und Kleinkindern auf. Diese Beeinträchtigungen beeinflussen die Entwicklung der Kinder und die Lebensqualität der Familien erheblich. Die Gewährleistung einer sicheren Ernährung der Säuglinge stellt eine immense Herausforderung für Eltern dar und resultiert oft in einem kräftezehrenden Bemühen, die orale Ernährung aufrechtzuerhalten. Die Folgen sind vielfältig und reichen von Wachstumsverzögerungen bis hin zu lebensbedrohlichen Lungenentzündungen. Trotz dieser akuten Bedarfslage ist in Deutschland die finanzielle Unterstützung von logopädischen Schlucktherapien in Kinderkliniken unzureichend.

Um dieser Situation entgegenzuwirken, startet mit Hilfe von Hamburg macht Kinder gesund die Schluck- und Füttersprechstunde als Modellprojekt am Kinder-UKE. Sie bietet Diagnose, Beratung und Therapie, erfasst zukünftige Bedarfe und entwickelt Konzepte für eine dauerhafte Regelfinanzierung. Durch eine sehr frühe Versorgung der kleinen Patient:innen wird die Vermeidung von Folgeproblemen für die ganze Familie angestrebt. Die Sprechstunde fungiert als Bindeglied zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen im Kinder-UKE und zielt auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ab.

Zusätzlich zur Diagnose und Therapie werden grundlegende Informationen gesammelt und die Eltern zur Ausgangssituation befragt. Ein Follow-Up nach drei Monaten dokumentiert den Fortschritt und die weitere ambulante Versorgung. Außerdem wird der Bedarf an medizinischem und nicht-ärztlichem Personal analysiert, um feste Abläufe für häufig auftretende Probleme zu schaffen und einen festen Anlaufpunkt zu etablieren.